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Überragende Mauern bei einem Neubau werden mit Kies unterfüttert oder ein Dränagestreifen angelegt. Da bietet es sich an, den Kiesstreifen zu einem richtigen Kiesbett zu verbreitern. Ein Kiesbett kann sehr dekorativ mit verschiedenen Größen und Farben von Kies und Steinen angelegt werden. Wichtig ist, dass unter dem Kiesbett ein wasserdurchlässiges Unkrautvlies liegt. Dann kann Niederschlagswasser versickern und es sprießt auch kein Unkraut. Egal wie dekorativ und abwechslungsreich solch ein Kiesbett gestaltet wird, es fehlen die Pflanzen als belebendes Element. Als Argumente, die gegen eine Bepflanzung sprechen würden, werden angeführt, dass der Pflegeaufwand viel höher sei, die Pflanzen müssen gegossen, gestutzt und von Unkraut freigehalten, der Kies würde durch Erdpartikel verschmutzt und unansehnlich u. ä.
Das Kiesbett sauber halten
Dabei wird übersehen, dass auch ein unbepflanztes Kiesbett auf Dauer nicht steril gehalten werden kann und Arbeit macht. Herbstlaub wird auf den Kies geweht, zwischen dem Kies sammeln sich Staub und Rückstände aus dem Niederschlagswasser. Unkrautsamen werden mit dem Wind herbeigeweht oder von Ameisen eingeschleppt.
Der kleine Schritt zum Kiesbeet
Doch es ist eigentlich nur ein kleiner Schritt vom unbelebten Kiesbett zum teilweise bepflanzten trockenen Kiesbeet. Und richtig angelegt, macht es nicht mehr Arbeit als ein Kiesbett. Auch der vertikale Aufbau ist der gleiche: Zuunterst wird ein wasserdurchlässiges Unkrautvlies ausgelegt und darauf kommt eine etwas höhere Schicht aus Kies. Auch ein solches Kiesbeet kann ornamental mit verschiedenfarbigen Kiessorten ausgelegt werden, wobei die verschiedenen Flächen durch schmale senkrechte Streifen aus Stahlblech oder Kunststoff sauber voneinander getrennt werden, damit sie sich mit der Zeit nicht vermischen.
Pflanzen für das Kiesbeet
Zur Bepflanzung wählt man trocken- und hitzetolerante, flachwurzelnde, horstbildende Ziergräser wie den Blaustrahlhafer oder das Bärenfellgras, polsterbildende Steingartenpflanzen aus der Familie der Dickblattgewächse (Sedum und Sempervivum) oder Mittagsblumen, Walzenwolfsmilch oder kleine Gehölze und Zwergkiefern – um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Pflanzen setzt man mit ihren Wurzelballen nicht direkt in den Kies, sondern in eine Pflanzschale mit einem Wasserabzugsloch, einer Dränageschicht, Blumenerde und einer Deckschicht aus Kies. Dieses Pflanzgefäß wird dann bündig in das Kiesbeet versenkt.
Es kommt darauf, optisch ein Gleichgewicht zwischen den Flächenanteilen an Pflanzen und Kies zu erzielen. Nur dann wird es harmonisch wirken.
Das feuchte Kiesbeet
Wem dies noch zu steril ist, der legt ein feuchtes Kiesbeet an. Der wesentliche Unterschied zum trockenen Kiesbeet besteht darin, dass als Unterlage eine wasserdichte Teichfolie gewählt wird, über der sich Regenwasser anstauen kann, bevor es von den Pflanzen aufgenommen und teilweise über das Laub wieder an die Luft abgegeben wird. Auf die Teichfolie kommt eine Lage aus Humus/Lehm-Gemisch und darüber eine Kies-Deckschicht. Verständlicherweise gehören in ein feuchtes Kiesbeet andere Pflanzen als in das Trockenbeet. Und diese Pflanze werden ohne Töpfe direkt ins Beet gesetzt. Besonders prachtvolle Akzente setzen Schwertlilien, Kardinalslobelien, Primeln, Taglilien, Riedgräser und Binsen oder Blutweiderich, um nur einige zu nennen. Ein solches feuchtes Kiesbeet kann man zum Beispiel am Rand eines Garten- oder Schwimmteichs anlegen.
Hat das Gelände eine leichte Hangneigung, dann kann man auch einen trockenen Bachlauf als feuchtes Kiesbeet anlegen. An das obere Ende wird ein Quellstein gesetzt, aus dem Wasser mit geringer Schüttung sprudelt, im Kiesbeet versickert und im Kies bachabwärts bis zu einem Miniteich fließt, um von dort über Teichpumpe und unterirdische Schlauchverbindung wieder hochgepumpt zu werden.
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